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Nachbarschaftsagentur

Die Idee der Nachbarschaftsagentur (NAG) zur Entwicklung stabiler Bewohnerstrukturen geht auf Vorlagen des Miteinander Wohnen e.V. für das Integrierte Handlungskonzept Soziale Stadt 2008 zurück. Mit der Realisierung konnte ab 2016 am Standort Berliner Straße 38 begonnen werden. Ausgangspunkt sind Quartiere, in denen Bewohner mit multiplen Problemlagen und damit einhergehendem Unterstützungsbedarf leben. Dazu zählen zum Beispiel Arbeits- und Perspektivlosigkeit, Schulden, Süchte, Einsamkeit und Altersarmut. Die betroffenen Quartiere sind unter anderem durch häufige Nachbarschaftskonflikte, Anonymität und Isolation, eine schwache Identität und ein schlechtes Image geprägt.

Dieser Situation wird an einem konkreten Ort, dem Nachbarschaftstreff in der Berliner Straße 38, entgegengewirkt. Er fungiert als Kommunikations- und Begegnungsort mit hoher Beteiligung der Bewohner. Der Treff ist ein niedrigschwelliger Anlaufpunkt für alle Fragen rund um das Zusammenleben mit kontinuierlicher Präsenz und Erreichbarkeit von Ansprechpartnern. Im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt die NAG die Gestaltung und inhaltliche Belebung der Nachbarschaft durch die Bewohner selbst. Bestandteil des Projektes ist auch der Aufbau eines Pools von Bewohnern, die sich gegenseitig Nachbarschaftshilfe leisten bzw. diese in Anspruch nehmen.
Unter dem NAG-Dach wird niedrigschwellige und bedarfsorientierte Sozialberatung angeboten, die Themen wie z.B. Wohnen, Ausbildung und Arbeit, Familie oder schlicht die Anteilnahme an der eigenen Biografie umfasst. Im Einzelfall findet das Beratungsangebot auch aufsuchend statt. Aus der Kombination unserer Beratungserfahrung, der Offenheit für Migranten und des großen Bedarfs an niedrigschwelligen Hilfen für Menschen mit Migrationshintergrund hat sich die NAG als kompetenter und verlässlicher Ansprechpartner für insbesondere Geflüchtete und Polen entwickelt.

Hinzu kommen regelmäßige Gemeinschaftsangebote wie den monatlichen Bewohner-Brunch, zwei wöchentliche Treffs für je bis zu 10 arabische Frauen und ein wöchentlicher Seniorentreff. Einmalige Veranstaltungen wie z.B. der Nachbarschafts-Subbotnik, das Fest der Nachbarn und von Ehrenamtlichen organisierte Events für Kinder komplettieren das Begegnungsangebot vor Ort. Dazu ist die NAG, unter Einbindung unserer Nachbarn, als aktiver Teil eines Veranstaltungsnetzwerks auch an anderen Orten aktiv, z.B. am Brückenplatz 2.0, bei Festivals, Stadt- und Vereinsfesten und im Rahmen von Themenwochen bis hin zum Partner in Słubice beim Lebendigen Adventskalender. Die NAG bringt mit ihrer niedrigschwelligen Angebotsstruktur Menschen zusammen, die sich vermutlich im Alltag nicht begegneten.

Im Teilprojekt Lernhilfezentrum, das auch von Partnern wie der Lutherstiftung zu Frankfurt an der Oder, dem Vielfalt statt Einfalt e.V. und privaten Spendern unterstützt wird, finden unterschiedliche Formen der Schülerhilfe statt. Neben der sozialen Lernhilfe, die durch kostenfreie individuelle Lernbeziehungen die Bildungschancen für Schüler aus sozial schwachen Familien erhöht, gibt es auch zweimal pro Woche einen Hausaufgabentreff v.a. für Flüchtlings- und Migrantenkinder, die von Ehrenamtlichen vor allem sprachlich unterstützt und gefördert werden.

Unter dem Dach der NAG findet schließlich noch eine unentgeltliche Börse für getragene Kleidungsstücke Raum sowie die sachliche Unterstützung von nachbarschaftlichen Hilfen.

Wir sind kontinuierlich und verlässlich präsent und stehen als Ansprechpartner montags bis freitags zur Seite. Mit der NAG haben wir eine Einrichtung für Nachbarschaftshilfe und bürgergesellschaftliches Engagement im Sozialraum rund um die Berliner Straße 38 geschaffen, die verschiedene Begegnungs- und Lernangebote vorhält.

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